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Mehrweg und Einweg bei Coca-Cola: Viele Wege für mehr Klimaschutz
04/04/2024
Nachhaltigkeit |
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04/04/2024
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Bis 2040 wollen wir bei Coca-Cola Europacific Partners entlang der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral sein. Einer unserer größten Hebel in Deutschland auf unserem Weg dorthin sind Verpackungen. Diese stehen immer noch für rund ein Drittel unseres CO2-Fußabdrucks. Deshalb müssen wir handeln – und haben damit bereits begonnen.
In diesem Artikel der Serie "Viele Wege für mehr Klimaschutz" erklären wir, was Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) bei seinen Verpackungen unternimmt, um seiner Verantwortung gerecht zu werden.
In Deutschland füllen wir seit 95 Jahren Getränke in Mehrweg-Flaschen ab. Angefangen hat alles mit Glasflaschen, später - in den 90iger Jahren - haben wir auch Getränke in PET-Mehrweg-Flaschen abgefüllt und angeboten. Diese unterscheiden sich von unseren PET-Einweg-Flaschen unter anderem dadurch, dass sie wieder befüllt werden - im Durchschnitt 15 Mal. Deshalb sind sie auch dickwandiger bzw. formstabiler als unsere PET-Einweg-Flaschen.
Insbesondere Mehrweg-Flaschen aus Glas haben durch ihr Material aber auch ein hohes Eigengewicht. Deshalb kommt es hier auf möglichst kurze Transportwege an, um von den ökologischen Vorteilen zu profitieren. Da ist es vorteilhaft, dass wir Mehrweg-Flaschen an vielen Standorten in Deutschland abfüllen:
Bis zu 60.000 kleine Mehrwegflaschen aus Glas laufen pro Stunde an unseren modernen Produktionslinien vom Band. Da braucht es ein großes Verkaufs- und Produktionsvolumen, um Getränke auf mehreren Anlagen an verschiedenen Standorten abzufüllen. Das ist bei unseren Klassikern wie Coca-Cola, Fanta und Sprite für viele Verpackungen der Fall, zum Beispiel bei der 1 Liter PET-Mehrweg-Flasche. Diese wird überall in Deutschland sehr stark nachgefragt.
Ob Glas oder Kunststoff: Trinkst du eine unserer Mehrweg-Flaschen mit Coca-Cola, Fanta, Sprite oder mezzo mix aus, kommen diese hierzulande fast immer in einen unserer Coca-Cola Produktionsstandorte in Deutschland zurück. Dort werden die wiederbefüllbaren Flaschen sortiert, in einer Flaschenreinigungsmaschine gewaschen, umfangreich kontrolliert, neu befüllt und etikettiert.
In Deutschland sorgen Pfandsysteme dafür, dass dieser Kreislauf funktioniert: So werden laut einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung aus dem Jahr 2021 rund 98 Prozent aller Einweg- und Mehrweg-Flaschen aus PET bundesweit eingesammelt. Hilfst du gemeinsam mit anderen mit, Pfandflaschen zurückzubringen, kann sich dieser Wert noch erhöhen.
Weil Getränke in Mehrweg-Flaschen ein wichtiger Teil unseres Sortiments sind und bleiben, haben wir zwischen 2018 und 2022 rund 250 Millionen Euro in die Mehrweg-Abfüllung investiert: unter anderem in neue Glasmehrweg-Abfüllanlagen, neue Mehrweg-Gebinde sowie in den Ausbau unseres Mehrweg-Flaschenpools und in neue Mehrweg-Kisten. Vielleicht fragst du dich jetzt, in welche Mehrwegprojekte Coca-Cola investiert hat beziehungsweise gerade investiert. In der folgenden Bildergalerie findest du einige Beispiele für Mehrweg-Investitionen. Klicke dich einfach durch.
Nun zu Einweg: Aus den Supermärkten und Discountern kennst du bestimmt auch die dünnwandigen Kunststoff-Einweg-Flaschen. Hier gibt es den Kreislaufgedanken ebenfalls. Am Pfandautomat hörst du zwar, wie diese PET-Einweg-Flaschen – anders als die dickwandigeren PET-Mehrweg-Flaschen – gepresst werden und scheinbar als Flasche ein Ende finden. Doch der Schein trügt: Sie werden recycelt und das recycelte PET-Material (rPET) kann wiederverwendet werden, um neue Flaschen daraus herzustellen.
Die PET-Einweg-Flaschen werden über das Pfandsystem eingesammelt und in einem umfangreichen Prozess mechanisch recycelt. Dieses recycelte PET (rPET) lässt sich wieder für die Produktion von neuen Getränkeflaschen benutzen.
Nutzen wir also rPET bei uns, um daraus Flaschenrohlinge herzustellen, entstehen in einem nächsten Schritt direkt in unseren Werken neue Einweg-Flaschen aus recyceltem PET.
Bei Coca-Cola wollen wir einen möglichst geschlossenen Flaschen-Kreislauf erreichen, in dem aus jeder Getränkeflasche wieder eine neue Getränkeflasche wird - daran arbeiten wir. Der Vorteil: Hochwertiges, lebensmitteltaugliches Recycling-Material bleibt so lange wie möglich erhalten und es muss nur ein geringer Anteil an neuem Material zugefügt werden. Unsere Einweg-Flaschen stellen wir dazu auf rPET um: Das heißt, dass wir neue Einweg-Flaschen-Körper (= Flaschen ohne Deckel und Etikett) aus recyceltem Material herstellen. Das spart PET-Neumaterial und damit CO2.
Im Jahr 2021 haben wir mit der Umstellung auf rPET begonnen: Seitdem bestehen alle PET-Einweg-Flaschen-Körper in Deutschland bis zu einer Größe von 0,5 Liter aus dem Sortiment der eingetragenen Marken von Coca‑Cola zu 100 Prozent aus recyceltem PET. Zum Ende 2023 haben wir außerdem die Flaschen-Körper unserer 1,5 Liter PET-Flaschen neu auf recyceltes PET umgestellt. In den PET-Flaschen-Körpern aller Größen der Getränkemarken Fuze Tea, ViO und Powerade ist ebenfalls bereits 100 Prozent Recyclingmaterial enthalten. Im Jahr 2022 lag unser durchschnittlicher Anteil an rPET in unseren PET-Einweg-Flaschen in Deutschland bei 41 Prozent.
Unser Ziel: Bis 2030 möchten wir weltweit auf erdölbasierten Kunststoff in PET-Flaschen verzichten. Dafür suchen wir bei Coca-Cola nach geeigneten Alternativen zum mechanischen Recycling, um die Grenzen des Wiederrecyclings von PET-Material aufzubrechen. Denn vereinfacht gesagt, gibt es dabei einen gewissen Materialverschleiß, so dass immer wieder eine gewisse Menge Neumaterial zugeführt werden muss. Dafür investieren wir unter anderem in neue Recyclingtechnologien Foto: Coca-Cola/ Uli Deck.
Doch es ist gar nicht so einfach, den Anteil an recyceltem Material in unseren Einweg-Flaschen zu erhöhen. rPET ist ein auch in anderen Branchen ein gefragter Rohstoff. Tatsächlich werden im Moment nur 45 Prozent der zurückgegebenen Einweg-Flaschen erneut zur Getränkeflasche, wie eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Kooperation mit der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag von CCEP DE zeigt. Die übrigen 55 Prozent dieses hochwertigen Kunststoffs werden zum Beispiel zu Shampooflaschen oder Sportbekleidung. Um dieses Downcycling - wie es Fachleute nennen - zu begrenzen und aus Flaschen vorrangig wieder Flaschen zu machen, brauchen Getränkehersteller das Erstzugriffsrecht auf das PET aus dem Pfandsystem.
„Das Prinzip ‚Flasche-zu-Flasche‘ ist für uns essenziell, um über möglichst geschlossene Recyclingkreisläufe die aktuelle Downcycling-Spirale zu durchbrechen. Damit wir als Getränkehersteller aus Flaschen wieder Flaschen machen können, brauchen wir ein Erstzugriffsrecht auf das PET aus dem Pfandsystem.“
Tilmann Rothhammer, Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain bei CCEP DE
Als Getränkehersteller sind wir aufgrund von strengen gesetzlichen Vorschriften auf sortenreines lebensmitteltaugliches PET angewiesen. „Einmal für Kleidung oder Putzmittelflaschen verwendetes PET kann nicht wieder für Getränkeflaschen aufbereitet werden“, erklärt Christine Bergmann, die bei uns als Senior Manager Technical Packaging tätig ist. Jede Getränkeflasche, die den Recycling-Kreislauf verlässt, ist deshalb für die Getränkeabfüllung für immer verloren. Deshalb setzen wir uns für einen möglichst geschlossenen Flasche-zu-Flasche-Kreislauf ein.
Die CO2-Emissionen bei Verpackungen zu reduzieren ist eine komplexe Aufgabe. Denn der CO2-Fußabdruck hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise vom Transportweg, dem Gewicht, den Wiederbefüllungen und dem Anteil an recyceltem Material. Deshalb greift die simple Schwarz-Weiß-Betrachtung, Mehrweg sei gut und Einweg sei schlecht fürs Klima, viel zu kurz, wie unser Vorsitzender der Geschäftsführung - John Galvin - auf der Konferenz "Europe 2024" erklärte. Aus diesem Grund arbeiten wir bei Coca-Cola Europacific Partners Deutschland daran, alle Verpackungen nachhaltiger zu machen - Einweg und Mehrweg.
Im zweiten Teil unserer Serie „Viele Wege für mehr Klimaschutz" erfährst du, wie Coca-Cola bei Langstreckentransporten und Dienst- und Nutzfahrzeugen Emissionen spart. Im dritten Teil unserer Artikel-Serie geht es darum, wie wir in der Produktion wichtige Ressourcen wie Energie und Wasser sparen und so nachhaltiger agieren.
Dieser Artikel wurde erstmals am 15. Dezember 2021 veröffentlicht und zuletzt am 04.04.2024 aktualisiert.